Bewusstheitsübung nach Christian Meyer, Anleitung

Die Bewusstheitsübung ist DIE Kernübung aus dem ‚Kurs im wahren Loslassen‘ von Christian Meyer.

Es ist neben der Tonübung, die meist erst in ihrem Verlauf zu einer Übung des ‚Geschehen Lassens‘ wird, die Übung überhaupt, bei der ein kontemplativer Modus erlernt und eingeübt wird.

Vereinfacht und auf den Punkt gebracht kann man sagen: alles, was in Dir auftaucht, darf da sein ohne, dass Du etwas damit tust, ganz egal, ob Körperwahrnehmung, Gedanke, Gefühl oder tiefere Erfahrung. Mit der Bewusstheitsübung wird das ‚Geschehen Lassen‘ etabliert und erlernt.

Warum ist diese Bewusstheitsübung so wichtig? Wenn Du alles geschehen lassen kannst, jedes Gefühl ohne deine Beeinflussung ausgefühlt ist, wenn jeder Gedanke ohne Bewertung da sein darf, dann kannst Du tiefere innere Erfahrungen wahrnehmen. Durch das Sinken in deinen inneren Grund kannst Du dein wahres Wesen erfahren.

In keiner anderen Übung wachen bei Christian Meyer mehr Menschen auf oder haben tiefe innere Aufwacherfahrungen. Letztendlich arbeiten alle anderen Übungen von Christian Meyer darauf hin, mehr loslassen zu können, um alles, was da ist, einfach wahrnehmen und geschehen zu lassen.

Die regelmäßige Praxis der Bewusstheitsübung hat neben dem spirituellen Ziel auch sehr praktische Effekte wie  z.B:

  • Beruhigung des andauernden Gedankenstroms
  • Verbesserung des Kontaktes zu den Gefühlen
  • Veränderung der Perspektive auf Gefühle, Gedanken und Körperwahrnehmung
  • Reduzierung von Angst und Stress
  • Öffnung von Raum zu Bewusstseinsräumen

Idealerweise wird die Bewusstheitsübung als Partnerübung, also von zwei Personen im Wechsel durchgeführt. Das hat den Vorteil, dass Du mehr im Moment bleibst, Dich nicht selbst um den Ablauf kümmern musst und durch die Anleitung des Partners, mit dem Du übst, Erkenntnisse gewinnen kannst.

Wir – Bewusstheitsgruppe Waldkirch – bieten spezielle Bewusstheitsübungsabende an. Nach einer Einführung mit vorbereitenden Übungen üben wir gemeinsam in Zweiergruppen. Das geht sowohl online als auch hier in Waldkirch. Bei Fragen kannst Du Dich gerne an uns wenden.

Falls Du regelmäßig zu Terminen und Neuigkeiten von uns hören möchtest, schreib uns doch gerne eine Email oder ruf uns an unter 07681-476 99 31. Wir freuen uns, Dich in den Verteiler aufzunehmen.

Quellen:

‚Ein Kurs in wahrem Loslassen‘ Christian Meyer/ https://www.zeitundraum-shop.org/Kurs-in-wahrem-Loslassen

‚Über Emotionsregulierung und Stressbewältigung mit der Bewusstheitsübung nach Christian Meyer‘ von Patricia Lüning-Klemm ->>

 

Bewusstheitsübung Anleitung:

Der Zeitrahmen für die Partnerarbeit beträgt 30-45 Minuten, danach ist Partnerwechsel.

Anleitung Ablauf der Bewusstheitsübung in Partnerarbeit

A fragt: „Wessen bist Du Dir jetzt bewusst?“

B: antwortet mit der Wahrnehmung, was gerade innerlich da ist.

A: wiederholt die Antwort von B in genau der gleichen Art und Weise,  in der B geantwortet hat (=Spiegel) und macht dann einen Vorschlag.

A: „… und das kann Dir helfen, tiefer zu fallen“

Danach Wiederholung von A: „Wessen bist Du Dir jetzt bewusst?“

B: antwortet mit der Wahrnehmung, was gerade innerlich jetzt ist.

A: wiederholt siehe oben SPIEGEL und macht dann einen Vorschlag.

So geht die Übung fortlaufend über beispielsweise 22 Minuten. Danach sitzen beide Partner weitere acht Minuten in Stille, bevor gewechselt wird.

Bewährt haben sich Zeiten von 22 & 8 Minuten oder auch 30 & 10 Minuten.

Nach dem Anleiten (beispielsweise nach 22 Minuten) und vor dem Sitzen in Stille sagt A:

„…und jetzt kannst Du tiefer fallen, vielleicht tiefer als jemals zuvor, und hast Zeit dafür.“

Dann bleibt A noch weiter 8-10 Minuten in Stille neben dem B sitzen.

Danach kann die Übung mit vertauschten Rollen gemacht werden.

Was hat es mit den Vorschlägen auf sich?

Es geht darum, Deinen Partner an die Hand zu nehmen, um seinen Wahrnehmungsraum zu erweitern. Es darf jedoch keine direkte Aufforderung erfolgen, denn diese würde den Übenden zu einer Handlung zwingen. Er müsste dann der Aufforderung nachkommen oder sich dagegen wehren. Darum ist in den Vorschlägen immer ein ‚vielleicht‘ und ein ‚kann‘ eingefügt. Ganz so, wie wenn Du jemand ein Stück Schokolade anbietest und er kann ganz frei entscheiden, ob er sie möchte oder nicht.

Bewege Dich mit den Vorschlägen von den oberen zu den unteren Schichten:

  • Gedanken, Bilder (oder: Geräusche, Wahrnehmung der Umgebung)
  • Körperempfindungen
  • Gefühle
  • tiefere Erfahrungen von Sinken, Fallen, Liebe, Stille, Leere, Frieden

Vorschläge für die Bewusstheitsübung

Körperebene / Körper, Atem (kann zügig abgefragt werden)

vielleicht kannst Du bestimmte / andere Körperempfindungen wahrnehmen

…Deinen Herzschlag spüren

…Deinen Atem wahrnehmen

…wahrnehmen, wie der Atem ein – und ausfließt/ kommt und geht

…Dir bewusst sein, ob sich der Atem ändert

…wahrnehmen, ob mit dem Atem ein bestimmtes Gefühl verbunden ist.

…wahrnehmen, was Du dabei fühlst.

Gefühle (Zeit lassen zwischen den Fragen, Gefühl bei Vorschlägen benennen)

Vielleicht willst du…

wahrnehmen, ob auch Gefühle auftauchen möchten (oder ob noch ein Gefühl auftaucht)

wahrnehmen, was Du jetzt gerade fühlst

wahrnehmen, wie Du auf das Gefühl reagierst

genauer wahrnehmen, wie sich das anfühlt

erfahren, wie tief dieses Gefühl ist

erfahren ob das Gefühl tiefer wird

erfahren was passiert, wenn die Traurigkeit vollständig da sein darf

wahrnehmen, wie das Gefühl sich ändert

beobachten, ob das Gefühl stärker wird oder verbrennt und ausklingt

Wenn immer das gleiche Gefühl auftaucht:

vielleicht gibt es neben (z.B. der Traurigkeit) noch eine andere Erfahrung

auch ein Gefühl wahrnehmen, das darunter ist

kannst Du auch den Raum wahrnehmen, in dem sich das Gefühl ausbreitet

ein damit verbundenes Gefühl wahrnehmen

Tiefere Erfahrungen

Du kannst wahrnehmen, ob ein Sinken in die Stille (…Leere) geschieht

Du kannst wahrnehmen, ob die Erfahrung des Friedens noch tiefer und vollständiger wird

…welche Färbung die Stille hat

…was geschieht, wenn die Stille noch mehr Raum bekommt

…wie tief die Stille (…Liebe, …Leere, …Unendlichkeit) ist.

Fallen, Aufwachen, Erwachen, Erleuchtung

Das innerliche Fallen oder Sinken ist eine Wahrnehmung außerhalb von Gefühlen und Körperwahrnehmungen und gehört zu den tieferen Erfahrungen. Es ist ein Bereich, der unterhalb des Gefühlsraumes erscheint, wenn die Gefühle weitestgehend zur Ruhe gekommen sind. Mit dem Fallen beginnt der Prozess des ersten Erwachens bzw. Aufwachens.

Wenn das Fallen geschieht, NICHTS mehr vorschlagen. Die Abstände verlängern und nur noch prüfend fragen, ob sich das Fallen weiter fortsetzt.

Du kannst wahrnehmen, ob das Fallen schnell oder langsam geschieht

…wie schnell das Fallen geschieht

…wie tief das Fallen geschieht

… du kannst wahrnehmen, ob das Fallen sich forsetzt

Egal, wie schnell oder langsam das innerliche Sinken ist, wichtig ist, dass es sich fortsetzt. Auch, wenn es zwischendurch einmal stockt, kann es sich wieder fortsetzen.

Wir wissen aus vielen Berichten und aus eigener Erfahrung, dass, wenn der Durchbruch in die Unendlichkeit bevorsteht, das Sinken oder Fallen etwa 30 bis 45 Minuten dauert. Ihr könnt, wenn das Sinken begonnen hat, die Übung ggf. einseitig verlängern, so dass derjenige, der das Sinken erfährt, die Möglichkeit hat, in der Übung zu erwachen. Wie auch immer Ihr es vereinbart und Eure zeitlichen Möglichkeiten sind, hat das Sinken einmal begonnen, kann es jederzeit wieder aufgenommen werden, so genug Zeit und Raum in den nächsten Stunden oder Tagen hierfür gegeben wird. Sollte bei Dir das Fallen einmal angefangen haben, ist es hilfreich, wenn Du die Bewusstheitsübung möglichst oft praktizierst und Dir viel Zeit für diese Art der Meditation nimmst.

Widerstand

Du kannst wahrnehmen, ob der Widerstand mit Angst verbunden ist

…wie der Widerstand sich anfühlt, wenn Du gar nichts tust

…was geschieht, wenn Du den Widerstand loslässt

Wenn der Übende bei den Gefühlen oder den tieferen Erfahrungen angelangt ist, können folgende Formulierungen des Geschehen Lassens hilfreich sein:

Hier können die Abstände zwischen den Fragen auch mal 3-5 Minuten sein. Es geht viel mehr darum, den Raum zu halten.

  • und vielleicht willst Du wahrnehmen, was geschieht, wenn das einfach da sein darf
  • und vielleicht willst Du wahrnehmen, wie es sich weiterentwickelt
  • und vielleicht willst Du wahrnehmen, was geschieht, wenn Du nichts damit tust
  • und vielleicht willst Du wahrnehmen, was geschieht, wenn Du Dich dem voll und ganz hingibst
  • und vielleicht willst Du wahrnehmen, was geschieht, wenn Du Dich dem ganz überlässt
  • und vielleicht willst Du wahrnehmen, wie tief die Stille (…Liebe, …Leere, …Unendlichkeit) ist

Die ausführlichen Hintergründe zur Übung findest Du in Christian Meyers ‚Kurs im wahren Loslassen‘.

Melde Dich doch gerne, wenn Du Interesse hast, an unseren Bewusstheitsübungsabenden mitzumachen.