Geburtstraumata bei Kindern

Wie erkennen wir ein Geburtstrauma?

Die Symptome des Geburtstraumas sind überhöhte Anspannung im Körper, existentielle Nöte beim kleinsten Wehwehchen, Überempfindlichkeit, Schreckhaftigkeit, plötzliche Wutausbrüche, Hysterie u.v.m.

Im Erwachsenenalter können diese Symptome ganz anders aussehen. Übermäßige Eifersucht, sich nicht trennen oder sich nicht binden können und Panikattacken sind nur einige Beispiele.

Das Geburtstrauma hat eine Sonderstellung in der Traumatherapie. Da das Kind sich kognitiv im Mutterleib und in den ersten Lebenszeiten noch nicht als ‚ich selbst‘ wahrnimmt, ist der Schock in extremem Maße existentiell, wodurch auch immer er ausgelöst wird. Es gibt keine Bilder und keine Erinnerung dazu, weil keine mentale Verknüpfung mit einem konkreten Ereignis besteht.

Der gesamte Organismus speichert grenzenlosen Schmerz körperlich wie seelisch ab. Aus Selbstschutz und als Überlebensstrategie wird dieser Schmerz weggedrängt und weggepackt. Der passende Satz, der beschreibt, was in dem Kind vorgeht, würde lauten: ‚wenn ich das fühle, dann sterbe ich.‘ Aus Schutzreflex tut das Kind alles, um das nicht noch mal fühlen zu müssen und bleibt in dieser Blockade stecken. Die natürliche Heilung wird damit vom Kind selbst verhindert.

Was hilft?

Nehmen Sie als Eltern das Kind jederzeit und immer in seiner Not ernst. Halten Sie das Kind und bieten Sie ihm immer Halt und Sicherheit in den Situationen, die das Kind als existentiell erlebt. Auch, wenn Sie die Reaktion Ihres Kindes nicht nachvollziehen oder verstehen können. Das Pendeln zwischen der Situation und dem sicheren Platz schafft für das Kind die Möglichkeit, die eigenen Zustände besser einzuordnen. Mit zunehmendem Alter wird der Umgang mit dem Geburtstrauma besser.

Das fehlende Puzzleteil in den herkömmlichen Therapien wie Körpertherapie und Traumatherapie ist die Heilung des Geburtstraumas durch Stellvertretung. Die Heilung erfolgt durch den Effekt, dass erwachsene Stellvertreter, z. B. Mutter oder Vater, das Geburtstrauma für das Kind durchleben und dabei nicht, wie das Kind, in der Schutzfunktion stecken bleiben. Der Weg zur Heilung wird im Feld geöffnet und das Kind wird in die heilende Bewegung gezogen. Der schöne Nebeneffekt kann sein, dass die Mutter oder der Vater dabei ihre eigenen Traumata mit anstoßen und in heilende Bewegung bringen können. Nicht selten sind vor allem die Mütter bei Geburtstraumata mit traumatisiert.

Bei weiterführenden Fragen rund um das Thema Geburtstrauma freuen wir uns, ein unverbindliches Gespräch mit Ihnen zu vereinbaren.

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Wichtig: Die Behandlung von Traumata im medizinischen Sinne ist Psychiatern, Psychologen und Ärzten vorbehalten. Es gibt speziell hierfür ausgebildete Traumatologen. Gerne begleiten wir die Therapie beim Experten mit Familienaufstellung in der Gruppe und in Einzelterminen. Auch verfügen wir über ein Netzwerk, aus dem wir Empfehlungen aussprechen können. Netzwerk>>